Hallo meine Lieben,
wisst ihr, manchmal denke ich, es ist ganz cool einen geregelten Ablauf zu haben. Mein Au Pair Alltag ist ziemlich gut geregelt und so möchte ich es eigentlich auch mit diesem Blog halten. Es gibt hier so viel zu erleben und zu sehen, dass ich manchmal gar nicht hinterher komme und froh bin abends einfach auf dem Sofa zu sitzen und Netflix zu schauen – welch coole Erfindung – oder auch Baseball – GO CUBS GO (Bin schon ein richtges Fangirl :)) ). ABER ich möchte diesen Blog nicht vernachlässigen und daher bemühe ich mich ab sofort, immer monatgs (für euch wohl eher dienstags) einen Eintrag zu veröffentlichen und euch über mein Leben hier im großen Amerika auf dem Laufenden zu halten. Deshalb sitze ich auch jetzt noch an diesem Eintrag, obwohl ich echt mal schlafen sollte. Doch euch zu liebe, mache ich das.
Meine erste richtige Arbeitswoche war super. Der kleine Mann und ich sind schon richtig gute Freunde, denn mit ihm verbringe ich auch den Großteil meines Tages. Ich arbeite jeden Dienstag bis Donnerstag 10h von 7:00/ 7:15 Uhr bis 17:00/17:15 Uhr und habe da nur etwas Ruhe, wenn der Kleine seinen Mittagsschlaf hält. Montag und Freitag arbeite ich jeweils 5h. Wobei dies freitags meist von 9:00-14:00 Uhr und montags 14:00-19:00 Uhr ist. Die letzten 5h meiner 45h Arbeitswoche liegen dann entweder an einem Freitag- oder Samstagabend, denn die Eltern verdienen auch mal eine Datenight. 🙂 So habe ich beispielsweise auch den letzen Freitag gemeinsam mit den Kindern einen Film geschaut, sie dann spätestens 8:00 Uhr ins Bett gebracht, gemeinsam mit ihnen ein Buch gelesen und dann haben sie geschlafen, während ich bis 23 Uhr in der Stube saß und einfach da war, falls etwas passiert. Ich bin mit dieser Regelung sehr zufrieden und komme bestens damit klar, auch wenn man nach einem 10h Tag natürlich durchaus kaputt ist, aber es macht sehr viel Spaß. Dienstags gehen der Kleine und ich in den Supermarkt einkaufen, Mittwoch wird Wäsche gemacht sowie Fahrdienst für die Mittlere gespielt und am Donnerstag besuchen wir eine Musikklasse. Es ist also immer etwas los, aber so wird es auch nicht langweilig. Die Mädels werden früh in der Schule abgeben und dann erst nachmittags wieder abgeholt. Die Mittlere besucht 2 verschiedene Schulen/ Kindergärten, daher ist sie zum Lunch mit zu Hause, aber das ist auch recht gut geregelt. Nachmittags sind dann meistens noch Aktivitäten wie Playdates, Piano, Fußball, Tennis, Hockey, Gymnastik, … Aber auch dies ändert sich je nach Jahreszeit. Aktuell ist es noch Fußball, dann aber Gymnastik und Piano. Die Tage sind gut durchgeplant, aber es bleibt auch viel Zeit für Parkbesuche, Spiele, Bastelein, Kochen und Bücher lesen. Mit dem Kleinen könnte man auch durchaus nur Bücher lesen – er liebt es. Aber zudem hilft er auch gern dabei die Einkäufe wegzuräumen oder die Spülmaschine auszuräumen. So ein putziger kleiner Kerl. Und er redet den ganzen Tag – ununterbrochen. :))
Meine erste Woche war super und verging wie im Flug. Mit dem Kleine gab es gar keine Probleme und die beiden Größeren sind auch sehr liebe Mädels – aber sie testen. Besonders in dieser Anfangszeit, in der es natürlich auch ziemlich schwer ist, denn einerseits möchte man, dass die Kinder einen mögen, aber andererseits gibt es auch Regeln und Grenzen. Doch ich konnte mich durchsetzen und habe schon viele Komplimente bekommen, die mich stolz machen. Mein Highlights: 1. Am Ende meines dritten Tages bekam ich von der Mittleren einen Sticker mit „Good Work!“ aufs T-Shirt geklebt. 🙂 2. Die Große meinte, sie hat das Gefühl, ich wäre schon viel länger da und das wäre cool. 3. Am Ende der ersten Woche kam die Große mit einer kleinen Karte auf mich zugerannt. Ein von den Kindern ausgewählter Stabucksgutschein als Dank für eine so tolle erste Woche. Hatte ich erwähnt, dass ich meine Gastfamilie liebe? ❤ Also ich kann wirklich nichts Negatives sagen bis jetzt.
Den einzigen kleinen Tiefpunkt hatte ich wohl Ende der Woche, als ich mir bewusst gemacht habe, dass zu Hause meine ganze Familie versammelt ist und den 80. Geburtstag meiner Oma feiert – Happy Birthday Omi ❤ – und ich nicht dabei bin. Aber meine Gastmutter hat mich ganz lieb aufgemuntert und wir haben gemeinsam Baseball geguckt, wobei wir eher 3h über Gott und die Welt gesprochen haben. Außerdem habe ich dann auch mit allen geskypt und auch dies hat geholfen.
Ansonten kann ich eigentlich nur sagen: Hier ist alles so viel größer. Es ist Wahnsinn. In den Einkaufsmärkten gibt es von allen Dingen 100 Sorten, eine Mall hat gefühlt 100 Läden und wenn man in einen hinein geht, weiß man gar nicht wohin man zuerst schauen soll. Auch die Mahlzeiten sind größer und sie stopfen so unheimlich – wie schaffen die Amerikaner das nur?! Die Größe der Autos hatte ich ja bereits erwähnt und naja die der Häuser auch. Doch seht selbst. Aber ich liebe mein Städtchen und auch die Nähe zu Chicago. Ich glaube aber, ich brauche immer noch etwas Zeit mich an alles zu gewöhnen und damit vertraut zu werden.
Und dann war die erste Arbeitswoche auch schon vorbei und ich bin in das erste richtige Wochenende gestartet und habe mich mit ganz lieben anderen Au Pair Mädels aus der Umgebung von Chicago getroffen. Samstag war ich mit einem Mädchen aus meinem Cluster/ meiner Orientation unterwegs und wir waren in einer richtigen amerikanischen Mall, haben Burger gegessen, Starbucks Pumpkin Spice Latte getrunken, etwas geshoppt und viel gequatscht. Ein typischer Au Pair Ausflug wie es scheint, aber es war spitze. Ach und hatte ich schon erzählt, dass ich abends meist mit meiner Familie Baseball gucke?! 😀 Ja, aber es ist wirklich so. Und die Cubs haben es wirklich in die Finals geschafft, jetzt müssen sie diese Woche nur noch gewinnen! :))
Sonntag ging es dann mit 2 anderen Mädels nach Chicago. Wir haben wieder eine Mischung aus Sightseeing und Shopping gemacht und sind fleißig von einem Ort an den anderen gelaufen. Mein Start war zwar etwas holprig, da ich Dummerchen natürlich auf den Zugplan für Montag-Freitag geschaut hatte… Nicht Sonntag. UPS! Und da war der Zug natürlich weg. Aber so konnte ich UBER austesten. Googelt mal. Das ist so eine Art Taxi von Privatpersonen. Echt nicht schlecht. Chicago ist wirklich eine so schöne Stadt. Wir waren auf den Shoppingstraßen State und Michigan Avenue, an der Bean, im Millenium Park, am See, am Fluss… Ich bin verliebt in diese Stadt. Abends gab es dann noch lecker Essen in der Cheesecakefactory und dann ging es – diesmal wirklich mit dem Zug – zurück nach Hause und ab ins Bett, denn ich war einfach nur Knülle.
Und zack, da war auch schon der nächste Montag da und ab Mittag startete die neue Arbeitswoche. Vorher habe ich mich noch im Fitnessstudio angemeldet und ein eigenes Zugticket für die nächsten 10 Fahrten besorgt. Ein recht erfolgreicher Start in die Woche und die Arbeit mit den Kids war auch wieder ohne Probleme. Denn dank dem Wetter, das sich scheinbar von seiner besten Seite für mich zeigt und jeden Tag die Sonne scheinen lässt (wir hatten sogar noch einmal 22 Grad), waren wir wieder ziemlich lange im Park. Ein Glück, denn bald wird es dafür wohl viel zu kalt hier.. Oh man -20 Grad. Ich habe schon etwas Angst. 😮 Aber aktuell ist Herbst und das genieße ich.
Morgen steht dann auch das erste Clustermeeting an. Ich freue mich sehr. Wir werden Kürbisse schnitzen, doch davon dann nächste Woche mehr. Und apropo Kürbisse, diese Wochenende geht es los mit den ganzen Halloweenfesten und Montag ist es dann endlich soweit. Mein erstes amerikanisches Fest. EXCITING. :)) Und ja – die kleine Hexe wird sich auch dieses Jahr dank meiner Hostmum als Hexe verkleiden. Also bleibt gespannend, es wird viel zu berichten geben nächste Woche.
Aber nun gute Nacht oder für euch eher: Guten Morgen. ❤
Eure Laura