Hallo meine Lieben,
erst einmal möchte ich sagen, dass ich nicht fassen kann, was in dieser Welt vorgeht und in meinem Heimatland passiert ist. Es ist unbegreiflich und man kann nur mit allen Betroffenen mitfühlen. Es ist Weihnachtszeit und jeder sollte friedlich mit seinen Lieben und dem Rest der Welt zusammensein und diese Zeit sowie deren Magie genießen. Sei es nun auf einem Weihnachtsmarkt, in der Gemeinde oder irgendwo anders. Es sollte keine Angst herrschen, die einen dazu verleitet, vielleicht irgendwann einmal gar nicht mehr vor die Tür zu gehen. Wir alle leben gemeinsam auf dieser Welt und sollten unser Bestes geben, dass dies auch weiterhin möglich ist.
Ich wünsche jedem Menschen so fröhliche Wochen, wie ich sie hier verleben und deshalb kann ich mit diesem Blog nur versuchen zu zeigen, dass man friedlich und mit viel Freude leben kann. Überall!
Denn meine Woche war genau das. Friedlich, freundlich und voller weihnachtlicher Magie. Daher mit viele Falalalalalalalala in eine neue Woche Laura im amerikanischen Winterwonderland. (In dem manche Familien auch einfach mal eine kleine Eislaufbahn in ihrem Vorgarten haben – Wieso auch nicht?! 🙂 )
Soo Dienstag war dann ein ganz normaler Dienstag. Was bedeutet, endlich mal wieder ab in den Supermarkt. Aber wie ihr wisst, war ich diesmal nicht nur in meinem geliebten Supermarkt Marianos. Nein, ich war auf der Suche nach Quark!! Daher waren mein kleiner C und ich auch noch in zwei anderen kleineren Märkten. Tjaa und was soll ich sagen? Die Suche war nur so lala erfolgreich, denn ich habe den Quark zwar tatsächlich dort gefunden, wo das iphone meine Hostdads ihn vermutete, das Doofe war aber, dass es ihn nur in den Geschmacksrichtungen Blueberry, Strawberry und Lemon gab. Na das nützt mir für meinen Zupfkuchen ja richtig viel. Ich habe zwar trotzdem zwei der Geschmacksrichtung Blueberry mitgenommen – meine Lieblingsjoghurtsorte – aber ich kann euch zusätzlich sagen, dass dieser Quark null nach Quark und mehr nach normalem Fruchtjoghurt geschmeckt hat. Also war das mal nichts.. Aber diese 0%ige griechische Joghurtalternative, die ich als Quark benutze, funktioniert ja zum Glück ganz gut. Ansonsten haben wir aber alle Einkäufe ohne Probleme erledigt. Der restliche Tag verlief wie immer mit Essen, Mittagsschlaf, Spielen, Mädels abholen, … Die zwei Süßen hatten dann auch ihr letztes Mal Hockey und so war ich mit meinem Kleinen allein, bis Mami nach Hause kam. Unnd wir hatten eine Danceparty und zwar mit seinen drei Lieblingshits in Dauerschleife: Jingle Bells, Frosty the Snowman und Driving in my Car. YEAR 😀 Am Abend habe ich dann einen meiner liebsten Weihnachtsfilme geguckt: Tatsächlich Liebe oder Love Actually. Aber dieses Jahr.. ohne Mama.. komisch. Du fehlst mir! Ihr alle! Aber es ist trotzdem ein wunderbarer Film. ( GO SAM GO!) ❤
Und da war er: Der stressigste und anstrengenste Tag, den ich bis jetzt als Au Pair hatte. Ich sage nur so viel: Ich war so froh, als ich 21 Uhr in meinem Bett lag und einfach schlafen konnte. Herrlich. Es begann schon damit, dass der Kleine es überhaupt nicht mag im Schnee zu laufen. Naja und wenn ich sage, er mag es nicht, dann meine ich auch, er macht es nicht. Man kann ihn dann zwar an der Hand nehmen, aber dann weint er trotzdem die ganze Zeit. Also darf man ihn tragen und ganz ehrlich, mit all den warmen Wintersachen ist der Kleine echt etwas schwer. Der einzige Vorteil ist, man selbst friert ganz sicher nicht. Das war aber nur der Anfang. Den gesamten Tag war der olle Trockner gegen mich. Ihr wisst ja, es ist Wäschemittwoch. 🙂 Er zeigt für 30 Minuten das eigentlich nur noch 7 von 40 Minuten übrig sind, um dann plötzlich auf 80 Minuten zu springen. KLASSE! Habe ja auch nur 4 Maschinen an einem Tag zu waschen und trocknen. Tja, als ich dann aber bei verbleibenden 60 Minuten mal gefühlt habe, war alles super trocken. Sag mal Trockner, willst du mich verar*****? GRR! Dadurch das ich dann auch noch Fahrdienst hatte, war sowieso wenig Zeit und der Kleine war müde und dadurch grumpy. Also wirklich nicht mein Tag. Weiter ging es am Nachmittag. Als ich die Mittlere und ihren Freund eingesammelt hatte und dann zur Schule der Große fuhr, um dort auf die Große in der Carline zu warten, musste ich feststellen, dass diese so lang war, dass wir am Ende der zweiten Straße standen, wo uns die Große niemals finden würde. Also fix der anderen Babysitterin einer befreundeten Familie schreiben, ob sie C zum Auto bringen kann. Bis wir dann zu Hause waren, dauerte es noch ewig. Aber wenigstens hat mit C alles geklappt. Zu Hause war es aber Zeit für sie, eine große Entscheidung zu treffen. Entweder zum Weihnachtsliedersingen ihrer Schwester und dafür eher vom geliebten Turnen abgeholt werden oder das Singen verpassen. Sie wollte unbedingt zum Turnen, dachte aber, dass dann alle böse auf sie sind. Ich musste also die Wäsche fertig legen, die Kleinen beschäftigen und die Große beruhigen. STREESS. Nachdem wir dann mit der Mutter telefoniert hatten und klar war, dass sie doch das Turnen vorzieht, hieß es plötzlich in 10 Minuten Abendessen zaubern, da sie ja nach dem Turnen zu einer Freundin musste und es dort schon Abendessen gab. Nachdem ich mir fix etwas augedacht und es zubereitet hatte, verblieben 10 Minuten Zeit, um zu essen. Außerdem musste die Mittleren ein Kleid anziehen – sie hasst Kleider. Überzeugungsarbeit gefragt, aber nach 5 Minuten: Misson Completed. AUF mit allen zum Turnen. Dort war natürlich kein Parkplatz frei. Also musste die Große allein mit ihren Freundinnen hinein laufen. Ich habe dann 5 Minuten gewartet, um sicher zu stellen, dass sie angekommen sind. Dann fix zurück nach Hause. Hier hatte nun die Mittlere 10 Minuten Zeit zum Essen und natürlich musste der Kleine dann noch den schlimmsten Durchfall der Woche in der Windel haben. Also auch noch seine Klamotten wechseln. Ich war fertig, wirklich fertig, als die Mutter nach Hause kam. Wenn schon, dann aber richtig, war definitiv das Motto des Tages. Ausgeglichen wurde das dann etwas durch das Weihnachtsliedersingen der Schule meiner süßen J. Es ist so putzig 3-5 Jährige Weihnachtslieder singen zu sehen. Mein Favorit: Light a Candle for Peace. ❤ Ein schöner Abschluss eines wirklich stressigen Tages. Aber ganz ehrlich, die kleinen Racker bringen einen einfach immer zum Grinsen, selbst in den stressigen Situation. Bestes Beispiel: Als ich C wirklich stinkige Windel gewechselt haben, sagte er zu mir. Laura (Nora) my poopies are disgusting huu? Und schaute mich schräg an. Hihi ach ja. Was soll man da sagen… 🙂 ❤ Und wir haben gemeinsam mein Zimmer etwas mehr weihnachtlich dekoriert, dies war auch ein schönes Highlight. Wobei der Kleine natürlich mehr zugeschaut und gespielt hat, während ich dekoriert habe, aber er hat es genossen, denn er mag mein Zimmer. Ich auch :))
An dieser Stelle noch einmal ein dickes Danke an meine liebe Jule und meine liebe Fanny für das Überraschungsweihnachtspaket, welches mich an diesem Mittwoch (wahrscheinlich als zusätzliche Entschädigung für den Tag) erreichte. Ich habe mich riesig gefreut. ❤ (Öffne es aber erst an Weihnachten 🙂 )
Der Donnerstag war dann eigentlich wie immer. Bis darauf das C heute mal entschied der naughty boy in der Musikklasse zu sein und Instrumente herumzuwerfen. Aber er beruhigte sich recht schnell wieder und war einfach müde, denn als wir zurück im Auto waren, schlief er direkt ein. Mit den Mädels hieß es dann am Nachmittag wieder Piano und auch da hatte ich aufgrund von Zeitmangel nach der Schule, das Geld für die Lehrerin liegen lassen. Also hieß es während eines der Mädels spielte, mit den anderen nochmal zurück gedüst und das Geld geholt. Sonst war es aber ein wesentlich weniger stressiger Tag. Abends habe ich dann Weihnachtswichtel gespielt. Dies bedeutet, ich habe Weihnachtsfilme auf Netflix abgespielt und all meine Geschenke eingepackt sowie Weihnachtskarten für die Familie geschrieben. Dies war ein schöner Abend. Meine kleinen Spione hätten aber beinahe ihre Geschenke erspäht. Die Große kam nämlich mit großer Aufregung zu mir herunter gerannt und wollte mir etwas erzählen, obwohl ja eigentlich die Babysitterin da war, aber ich konnte sie zum Glück noch stoppen und sie meinte, sie hätte nichts gesehen. Hoffen wir es mal, denn ich liebe Weihnachtsüberraschungen.
Letzter Arbeitstaaag, denn dieses Wochenende hatte ich frei. Zudem musste ich erst Mittags anfangen, da ich an diesem Abend mal wieder einen Arbeitsabend hatte und daher gleich seit Mittag durchgearbeitete. Dies war jedoch recht entspannt, denn erst saß ich eine Weile beim Turnen der Kleinen herum und wartet, bis dies vorrüber war. Dann fuhren wir sehr schnell zur Schule, denn dort fand heute das Weihnachtssingen der Großen statt. Dies war natürlich etwas spektakulärer und durchgeplanter als bei den Kleinen, aber beide war wirklich schön und es war wunderbar die Mädels in Aktion zu erleben. Den Nachmittag verbrachte ich mit dem Kleinen, während beide Elternteile je eines der Mädels hatten. Super Arbeitsteilung sage ich da. Abends habe ich dann lecker Schweinelendchen mit Kürbis und Reis gekocht und dann war wie immer MOVIENIGHT. Der heutige Weihnachtsfilm -Beethovens Weihnachten oder irgendwie so – war zwar etwas amerikanischer Schnulli, aber was solls. Nachdem alle Mäuse friedlich im Bett lagen, habe ich dann noch etwas Schöne Bescherung geguckt. Eigentlich auch amerikanischer Schnulli, aber guter Schnulli. 😀
Das Wochenende war voller Weihnachtsaktivitäten. Samstagmorgen habe ich erst einmal meinen Zupfkuchen für die Weihnachtsparty am Sonntag gebacken. Ohne Quark und zusätzlich noch ohne Springform, denn sowas besitzt meine Familie auch nicht. Läuft bei mir. Und diese Ofen hier! Eigentlich sollte der Kuchen 60 Minuten backen, aber schon nach 50 Minuten war er braun und nicht weit entfernt davon, zu verbrennen. Ich habe es also gefühlsmäßig gut abgepasst, aber da muss man wirklich aufpassen. In Deutschland backe ich alles länger. 😀 Aber der Kuchen hat doch erstaunlich gut und wirklich nach Zupfkuchen geschmeckt, selbst mit dem Quarkersatz. Bin etwas stolz. Und meine Hostmum hat auch ganz stolz einer Freundin erzählt, wie gut ich backen kann. 🙂 Am Mittag ging es dann mit 100 Schichten an Klamotten, Mütze, Schal, Handschuhen ins kalte Chicago. Dort habe ich mit meinen lieben Mädels von Cultural Care getroffen – Ich denke mal, Cynthia sagt euch schon etwas 🙂 Und wir haben einen Tag voller Weihnachtsaktivitäten verbracht. Zuerst sind wir zum einzigen Weihnachtsmarkt hier in der Gegend gegangen, denn das ist wirklich eine typisch deutsche Tradition und da gab es dann auch so gut wie alles, was das deutsche Weihnachtsherz begehrt. Brezeln, gebrannte Mandeln, Bratwurst, Sauerkraut und Glühwein. Zwar alles mit Hammerpreisen, aber man gönnt sich ja sonst nichts. Weiter ging es zu Panera Bread, um uns erst einmal mit Suppe aufzuwärmen. Und dann besuchten wir den riesigen Weihnachtsbaum im Millenium Park! Wahnsinn. Ich liebe Weihnachten. Nachdem wir aus dem Bus die Weihnachtslichter auf der berühmten Michigan Avenue gesehen haben, war unser letzter Stopp Lincoln Zoo. Dies ist ein Park, der tagsüber als Zoo Tiere zeigt und in der Weihnachtszeit ein Lichterparadies ist. Das kann ich wirklich schwer beschreiben, ihr müsst es euch auf den Bildern anschauen. Es war wunderschön, aber wirklich, wirklich kalt. Ich habe geschlottert und daher haben wir hüpfend eine Runde gedreht und sind dann alle zu unseren Bussen und Zügen. Auf meinem Weg vom Bahnhof nach Hause schneite es zusätzlich noch, so dass ich als halb erforener, aber sehr glücklicher Schneemann im Haus ankam. Nach einem schönen Plausch mit der heutigen Babysitterin, die ebenfalls 23 ist und Lehrerin wird, habe ich den Abend mit meiner Wärmeeule und Tee auf der Couch verbracht.
Sonntag war ich mit zwei Mädels, die ich von der Orientation kenne, bei -23 Grad in der Mall, denn sie brauchten noch Weihnachtsgeschenke und ich noch ein Weihnachtsoutfit. Wir hatten wirklich viel Spaß, aber es war richtig kalt und wir waren in einer Outsidemall. Schlaue Au Pairs – oder auch nicht. Aber sie haben ihre Geschenke und ich mein rotes Weihnachtskleid gefunden. Unser letzter Stopp war dann die super leckere Cheesecake Factory und da haben wir es uns schmecken lassen. Das war eindeutig eine bessere Idee. Für mich ging es dann aber fix nach Hause, umziehen und auf zur Weihnachtscluster Party. Ich bin gefahren und habe noch 3 liebe Mädels mitgenommen. Die Party war richtig nett. Ausgestattet mit lustiger Weihnachtskopfbedeckung haben wir Essen aus aller Welt gekostet, da jeder etwas aus seinem Heimatland zubereiten sollte, haben lustige Weihnachtsspiele gespielt, beim Secret Santa Geschenke ausgetauscht (Ich habe einen Coffee to go Becher – Coffee because Adulting is hard :), Weihnachtssocken, viel Schoki und Lippenstifte bekommen), Musik gehört und Spaß mit Freunden gehabt. Es war ein wirklich schöner Abend und ich habe es sehr genossen. 21 Uhr war ich zurück und damit war das Wochenende auch schon vorbei. Aber nächste Woche wird es definitiv genauso weihnachtlich, wenn nicht sogar noch viel, viel weihnachtlicher, because it is CHRISTMAS! IT IS FINALLY HERE. ❤
Der Montag heute war dann mal wieder wirklich entspannt. Die Mädels haben ab dieser Woche Ferien, aber heute war ja noch einmal die Mutter zu Hause. Ich habe also von 8-14 Uhr gearbeitet, aber die meiste Zeit mit dem Kleinen verbracht, denn die Mutter war mit den Mädels beim Zahnarzt und im Kino. Also haben der Kleine und ich es uns in der warmen Stube oder in der Bücherei bequem gemacht, denn bei -20 Grad will man nicht raus. Ab 14 Uhr habe ich dann entspannt gelesen, Youtubevideos geschaut und ein Nickerchen gemacht, denn das Wochenende war aufregend genug und die Woche wird mit allen drei Kindern zu Hause auch spannend. UND HEY in 6 Tagen ist Weihnachten. Wahnsinn. Also seid gespannt auf die nächsten Blogs. Ich weiß noch nicht genau, wann und wie diese erscheinen werden, denn ab Sonntag sind wir in Kansas bei den Eltern meines Hostdads. Aber seid unbesorgt, es wird einen ausführlichen (ausausausführlichen, so wie ich mich kenne 🙂 ) Bericht über das Weihnachtsfest geben.
Fröhliche Weihnachten und Merry Christmas meine Lieben. It’s my first Christmas without you … Das stimmt mich in einigen Augeblicken etwas traurig, aber denkt daran: Irgendwie bin ich ja doch dabei und nächstes Jahr wird unser gemeinsames Weihnachten umso schöner. Ich habe euch alle lieb.
Eure Laura ❤
P.S.: Ein funny Fact über Amerikaner: Wenn ihnen irgendetwas zu heiß ist, z.B. Suppe oder Tee oder heiße Schokolade, dann warten sie nicht, bis es einfach kälter und essbar/ trinkbar wird. NEIN. Sie schütten ein oder zwei Eiswürfel hin… Hmm ja, alles klar. 😀 (Also das macht zumindest meine Gastfamilie. Und auch wenn das ziemlich verrückt ist, ich mag sie trotzdem. 🙂